< zurück aktuelle Bewertungen (Auswahl) ^  weitere Bewertung >

Preisermittlung und Profi-Recherche für
'Marienstatue'

Die folgenden Angaben wurden über die Internetplattform www.schaetze24.de abgewickelt.
Sie beruhen auf den Angaben des Besitzers sowie dessen elektronisch übermittelten Fotos vom Gegenstand. Aufgrund dieser Quellenlage gibt der Experte seine Einschätzung ab. Er berücksichtigt dabei die übermittelten Angaben, die Marktlage und seine speziellen Kenntnisse. Die Wertschätzung erfolgt neutral nach bestem Wissen und Gewissen, eine Haftung ist in jeglicher Form ausgeschlossen.

Über den Experten:
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der IHK Rhein-Neckar für Gemälde und Handzeichnungen 1550 - 1800, Öffentliche Bestellung und Vereidigung für den Bereich Hausrat. Experte für Antiquitäten.

Angaben des Besitzers:
Beschreibung: Statue 130cm hoch; sehr guter Zustand; angeblich aus der Schwantalerwerkstatt; die Figur steht auf der ″Weltkugel″; ; 

Einordnung in Epoche:
Es handelt sich um eine qualitativ sehr hochwertige Skulptur des mittleren 20. Jh. nach einem Vorbild der Mitte des 18. Jh.

Angaben über den Hersteller:
Eine direkte Verbindung zu einem der zahlreichen Schnitzer der Familie Schwanthaler aus dem Innviertel bei Salzburg ist auszuschließen, auch wenn einige stilistische Übereinstimmungen zu bemerken sind. Die Figur wurde circa 200 Jahre später unter Verwendung anderere stilistischer Quellen wohl in einer alpenländischen Werkstatt zwischen Oberbayern und Südtirol angefertigt. Genaue Angaben zur Werkstatt sind an Hand der vorliegenden Abbildungen nicht möglich.

Herstellungstechnik:
Die Skulptur wurde in der seit dem Mittelalter nachzuweisenden traditionellen Herstellungstechnik angefertigt. Hierzu wurde ein roher Holzblock in eine frei drehbare Spindel eingespannt, die das Holz mittels eines Dorns am Fuß und am Kopf fixierte. Nach der Fertigstellung der sichtbaren Teile der Skulptur wurde der Rücken grob mit einem Kehleisen ausgehöhlt, um das freie Arbeiten des Holzes zu ermöglichen und damit eine Rissbildung zu verhindern.

Zusatzinformation:
Es handelt sich hier um die Darstellung der Maria nach der Apokalypse des Johannes, die die Madonna auf der Weltkugel stehend zeigt und dabei auf die den Satan personifizierende Schlange tritt. Dieses Motiv ist seit dem 15. Jahrhundert in allen Kunstgattungen weit verbreitet.

Profi-Tipps:
Neben stilistischen Bedenken deutet das Fehlen adäquater Altersspuren in der rückseitigen Aushöhlung der Skulptur auf das sehr geringe Alter der Figur. Gleiches gilt für die Fassung, die allerdings erneuert sein könnte. Bei einer Untersuchung des Originals würden sich sicherlich weitere Indizien für ein recht junges Entstehungsdatum finden.

Literatur-Tipps:
Die Bildhauerfamilie Schwanthaler: 1633 - 1848; vom Barock z. Klassizismus; Ausstellung d. Landes Oberösterreich; Augustinerchorherrenstift Reichersberg am Inn, Linz 1974

Marktlage:
Sakrale Skulpturen sind seit etwa 10 - 20 Jahren nur noch schwer verkäuflich. Qualitativ hochwertige und durch ihre Größe repräsentative Werke stemmen sich jedoch gegen den Trend, erzielen bei einem Verkauf durch einen privaten Anbieter aber dennoch nur einen Bruchteil des ursprünglichen Anschaffunspreises durch den Fachhandel. Unten genannt wird der derzeit durchschnittlich auf dem deutschen Auktinsmarkt zu erzielende Preis. Sollte ein privater Interessent gefunden werden, wäre auch der doppelte bis dreifache Preis zu realisieren. Angenommen wird jeweils eine Höhe von ca 100 cm.

Preis:
Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf

800 - 1.000,- €

Zurück