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Preisermittlung und Profi-Recherche für
'Buffetschrank Eiche'

Die folgenden Angaben wurden über die Internetplattform www.schaetze24.de abgewickelt.
Sie beruhen auf den Angaben des Besitzers sowie dessen elektronisch übermittelten Fotos vom Gegenstand. Aufgrund dieser Quellenlage gibt der Experte seine Einschätzung ab. Er berücksichtigt dabei die übermittelten Angaben, die Marktlage und seine speziellen Kenntnisse. Die Wertschätzung erfolgt neutral nach bestem Wissen und Gewissen, eine Haftung ist in jeglicher Form ausgeschlossen.

Über den Experten:
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der IHK Rhein-Neckar für Gemälde und Handzeichnungen 1550 - 1800, Öffentliche Bestellung und Vereidigung für den Bereich Hausrat. Experte für Antiquitäten.

Angaben des Besitzers:
Beschreibung: 
Buffetschrank Eiche von 1918 aus Jever mit bildhaften Schnitzereien und jeverschem Stadtwappen. ; 

Einordnung in Epoche:
Es handelt sich um ein Buffet des Historismus des frühen 20. Jahrhunderts.

Angaben über den Hersteller:
Ein bestimmter Hersteller wird mit einer intensiven Recherche möglicherweise zu ermitteln sein. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung der ostfriesischen Möbelkunst des Historismus existiert jedoch noch nicht, so dass die entsprechenden Recherchen äußerst aufwändig und dem finanziellen Wert des Möbels nicht entsprechen würden.

Herstellungstechnik:
Das Buffet wurde aus Mooreiche in allen Teilen von Hand hergestellt. Dies ist für Möbel der Zeit des frühen 20. Jh. ungewöhnlich, da zu dieser Zeit üblicherweise Ornamente und auch kleinere Reliefs für Türfüllungen etc. mittels mechanisch abgetasteter Modeln maschinell gefräst wurden. Die komplette Ausführung in Handarbeit unterstreicht die traditionelle Handwerkskunst in der Region Ostfriesland in den Jahren um 1918.

Zusatzinformation:
Das hier vorgestellte Buffet ist eine historistische Nachahmung eines norddeutschen Buffets der Mitte des 17. Jahrhunderts. Während des Historismus, der den Zeitraum zwischen etwa 1860 und 1910 umfasst, wurden in einer Rückbesinnung auf älter, teils mittelalterliche, teils neuzeitliche Stile, deren Proportionierung und Ornamentik nachgeahmt. Bei entsprechend genauer Beobachtung lassen sich leicht die Differenzen zwischen altem Vorbild und historistischer Nachahmung erkennen.

Profi-Tipps:
Die geschnitzten Reliefs zeigen in der Bildkomposition enge Bezüge zu den Werken deutscher Bilschnitzer und Maler der Mitte des 17. Jahrhunderts, in der technischen Ausführung und der Oberflächenwirkung zeigen sich dagegen Verwandtschaften zu den Künstlern der Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen und deren expressionistischer Nachfolge. Diese Beieinflussungen können aber auch allgemeiner Natur sein und müssn nicht auf einen direkten Kontakt mit dieser Künstlerkolonie verweisen.

Literatur-Tipps:
Rainer Haaff: Gründerzeit-Möbel - Antiquitäten-Katalog ([Hartholzmöbel und Weichholzmöbel)Augsburg 2002 Bahns, Jörn: Zwischen Biedermeier und Jugendstil - Möbel im Historismus, München 1987 Helmut Ottenjann: Hochzeitsschränke des Oldenburger Ammerlandes: Möbelkultur, Eherecht und Heiratskreise 1600 - 1800, Cloppenburg 2006

Marktlage:
Bei diesem Buffet handet es sich um ein museales und dennoch nur schwer verkäufliches Objekt. Die Bauweise, der traditionelle Bezug zu den Vorbildern des 17. Jh. und auch die künstlerische Qualität der Schnitzereien heben das Objekt auf ein weit überdurchschnittliches Niveau. Vergleichbare Möbel sind selten und wurden nur von großbäuerlichen bzw. ländlich bürgerlichen Haushalten in Auftrag gegeben. Heute sind derartige historistische Möbel einerseits wegen des vergleichsweise geringen Alters und in diesem Fall vor allem wegen der schweren und dunklen Wirkung nur mit großem Aufwand verkäuflich. Unten genannt wird der derzeit durchschnittlich auf dem norddeutschen Auktionsmarkt zu erzielende Preis. Sollte in dieser Region ein privater Interessent gefunden werden, wäre auch der doppelte bis dreifache Preis möglich. Gleichzeitig ist zu beachten, dass ein derartiger Schrank langfristig ein bedeutendes Wertsteigerungspotential besitzt.

Preis:
Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf

2.000 - 3.000,- €

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