Einordnung in Epoche: Landschaftsbilder mit Tieren der ländlich-bäuerlichen Welt waren ab Mitte des 19.
Jahrhunderts sehr beliebt. Eine Reihe von Malern, besonders der Münchner Schule, haben
sich darauf geradezu spezialisiert. Auch Adolf Lins gehört zu diesen Spezialisten, und
zwar besonders für Enten und noch mehr für Gänse, weshalb er mitunter auch Gänse-Lins
genannt wird. Wichtig dabei ist, dass diese Maler wirkliche Tiermaler sind, die sich die
Erfassung der Anatomie und der Bewegungsabläufe bestimmter Tierarten mit umfangreichen
Studien am lebenden Modell perfekt angeeignet haben. Lins beherrschte dies, weshalb er
heute noch gefragt ist und die Preise solide. Angaben über den Hersteller: Adolf Lins wurde 1856 in Kassel geboren und starb 1927 in Düsseldorf. Er wird der
Düsseldorfer Malerschule zugerechnet, gehörte aber zeitweise auch der Malerkolonie in
Willingshausen zwischen Marburg und Kassel an. Lins studierte an der Kunstakademie in
Kassel und hielt sich 1874 erstmals zu Studienzwecken in Willingshausen. Die
Freundschaft mit Düsseldorfer Künstlern wie Heinrich Sondermann, Hugo Mühlig und Hans Richard von
Volkmann bewog ihn, 1877 nach Düsseldorf zu übersiedeln. Zeichnungen und Studien
entstanden bei zahlreichen weiteren Aufenthalten in Willingshausen. Seine Kinderszenen
sowie die zahlreichen mit Staffagefiguren versehenen Dorfansichten und Landschaften
stellte Lins ab 1877 vor allem in Berlin, Dresden, Düsseldorf, München und Wien aus.
Seit den 80er Jahren malte er bervorzugt Bach- und Weidelandschaften, die mit Kühen und
Schafen, vor allem aber mit Hühnern, Enten und Gänsen bevölkert sind, was ihm den
Beinamen 'Gänse-Lins' zuzog. Herstellungstechnik: Öl auf Leinwand Zusatzinformation: Viele Maler sind für bestimmte Motive bekannt, die sie besonders gut beherrschten. Bei
Lins sind das insbesondere Gänse. So sind bei Käufern seine Gänsebilder am meisten
gefragt und demnach auch am teuersten. Gemälde des Malers in vergleichbarer Größe kann
man bereits für um die 1500 Euro auf Auktionen erstehen, wenn das Motiv nicht ein
typischer Lins ist. Ein typischer Lins jedoch wird deutlich teurer, und zwar zwischen
2000 und über 6000 Euro. Zu verweisen ist z. B. auf Van Ham, Köln, Auktion 4/2003:
Bachlauf mit Enten und Hühnern im Frühling, Leinwand, 69 x 56cm SP (Schätzpreis) 5800
Euro, VK (Verkaufspreis) 6500 Euro, was allerdings als ausnehmend gutes Ergebnis
angesehen werden muß. Ein ähnliches Bild wie Ihres, allerdings mit deutlich größeren
Figuren/Tieren und Bildmaßen (66 x 86 cm) erbrachte bei Christies in New York 2003 unter
dem Titel 'The Goose Girl' bei einem Schätzpreis von 10000-15000 $ einen Zuschlag von
10000 $. (Internetlink dazu mit Abb., einfach in Adresszeile rüberkopieren:
http://www.christies.com/LotFinder/lot_details.aspx?from=searchresults&intObjectID=4171021&sid=441401e0-c6f7-49a2-8a49-2589c48c879c).
Das oben stehende Bild kann ebenfalls als besonders
charakteristisches Werk angesehen werden: Gänse am Bachlauf, die Gänse sind in
verschiedenen Bewegungsstadien dargestellt und zudem recht groß im Bild, die
Bereicherung durch die liegende Gänsemagd ist ebenfalls deutlich wertsteigernd.
Literatur-Tipps: Lexikon der Düsseldorfer Malerschule, Düsseldorf 1998, Bd.2, S. 351 f. Marktlage: Gemälde von Lins kommen häufig auf Auktionen, wo man den besten Preisindikator erhält.
Sie sind stets gesucht und gut verkäuflich, zumeist zu Preisen im unteren bis mittleren
4-stelligen Bereich (s. o.) Das hier vorliegende Bild kann ebenfalls als besonders
charakteristisches Werk angesehen werden. Es ist ein sehr attraktiver
Lins, der sich gut verkaufen lassen wird, am besten über ein größeres Auktionshaus im
Köln-Düsseldorfer Raum. Wenn das Auktionslimit um die 2500 Euro liegt, kann das Bild
unter günstigen Umständen 4000 bis 5000 Euro und mehr erbringen. Im Falle eines
Direktverkaufs an einen privaten Sammler wäre u. g. Preis daher angemessen. Preis: Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf 5.000,- €
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