Einordnung in Epoche: Eine typische Biskuitporzellankopfpuppe mit schönem Mädchengesicht um 1900, vielleicht
einige Jahre früher. Typisches Merkmal hierfür sind Hände in einem Stück modelliert ohne
bewegliches Handgelenk. Auch sprechen Kleidung, Frisur und Gesichtsbemalung für diesen
Zeitraum.
Angaben über den Hersteller: Einen Hersteller kann man aufgrund der eingelieferten Fotos nicht eindeutig feststellen.
Die Qualität des Porzellans, die durchstochenen Ohrlöcher sowie die detaillierte Bemalung
lassen vermuten, dass es sich um eine Puppe aus der Produktion der Firma 'Simon &
Halbig' handelt, die für die Puppenfirma 'Heinrich Handwerck' hergestellt wurde.
Aufgrund der Fotos vermute ich, dass es sich um die Seriennummer 199 handelt. Diese Firma
Simon & Halbig wurde 1869 in Gräfenhain (Thüringen) von den beiden Fabrikanten Wilhelm
Simon und Carl Halbig gegründet und produzierte bis 1920 Porzellankopfpuppen. Die Firma
Kämmer & Reinhardt übernahm diese Firma dann. Herstellungstechnik: Es handelt sich um einen typischen Biskuitporzellankopf mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit aus Thüringer Produktion (s.o.) Bei dem Körper handelt es sich um
einen vermutlich neunteiligen Gliederkörper. Dieser ist aus so genannter 'Drückermasse'
hergestellt und mit Knochenleimfarben bemalt. Die Bekleidung ist augenscheinlich aus
reiner Seide und Baumwolle und, soweit ich dies durch die vorliegenden Fotos beurteilen
kann, original. Ebenso die Schuhe. Marktlage: Im Augenblick sind die Preise für antike Porzellanpuppen gesunken. Besonders wichtig sind
Erhaltungszustand, Qualität und Originalität bei Porzellanpuppen. Preis: Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf 800 - 1.200,- €
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