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Preisermittlung und Kurzbewertung für
'Gemälde allegor. Frauendarstellung (wohl Frankreich)17.-18.Jh'

Die folgenden Angaben wurden über die Internetplattform www.schaetze24.de abgewickelt.
Sie beruhen auf den Angaben des Besitzers sowie dessen elektronisch übermittelten Fotos vom Gegenstand. Aufgrund dieser Quellenlage gibt der Experte seine Einschätzung ab. Er berücksichtigt dabei die übermittelten Angaben, die Marktlage und seine speziellen Kenntnisse. Die Wertschätzung erfolgt neutral nach bestem Wissen und Gewissen, eine Haftung ist in jeglicher Form ausgeschlossen.

Über den Experten:
Promovierter Kunsthistoriker und Gutachter mit langjähriger Erfahrung. Durchführung bundesweiter Kunstsprechstunden. Anerkannter Experte für Antiquitäten.

Angaben des Besitzers:
Beschreibung: Es handelt sich um ein Ölgemälde auf Leinwand in der Größe von 98x128 cm
und ist ohne Rahmen .Das Bild stammt aus dem Nachlaß meiner Schwiegereltern ,kann jedoch nicht sagen wie es in Ihren Besitz gelangt ist, jedoch war mein schwiegervater in der 60 und 70.er Jahren als Kunsthädler tätig .Ich selber habe wenig Erfahrung mit der Malerei und kann es daher nicht einschätzen ,
vermute jedoch das es sich um einen Franz. Maler handelt. Durch Zufall habe ich vor einiger Zeit in der Tagespresse einen Artikel ( letzte Foto) über Marktgräfin Wilhelmine gelesen und finde beide Frauen haben eine starke Ähnlichkeit miteinander.
Das Bild in dem Artikel wurde von Antoine Pesne gemalt und wie ich recherschieren konnte hat er auch eine Schwester von Wilhelmine als Aurora mit einem Engel dargestellt.Ich würde mich freuen wenn sie mir näheres zu den Bild mitteilen könnten und eine Werteinschätzung vornehmen können .

Einordnung in Epoche:
Das großformatige Ölgemälde zeigt ein mythologisches Rollenbildnis der Venus mit ihrem Sohn Amor. Die Metapher der Liebe verbindet sich seit der griechischen Mythologie mit den Göttern Aphrodite/ Venus und Eros/ Amor. Als ikonographisches Attribut ist beiden die entzündete Fackel als Symbol für die brennende Liebe zugeordnet. Der kleine Amorknabe hält eine Lyra unterm Arm als Verweis auf seine Verführungskünste. Das zeittypische Element dieses anonymen Rollenporträts ist auf das ungepuderte, hochgesteckte Haar der jungen Adligen mit den in die Stirn fallenden Locken reduziert, das eine Datierung in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts nahe legt. Ihre antikisierende Gewandung mit weißem Unterkleid, blauer, nur angedeuteter Korsage und blauem Rock wird scheinbar von einer Kordel gehalten.

Angaben über den Hersteller:
Der Künstler des offenbar unsignierten Bildes ist vermutlich zu ermitteln, da die Malqualität handwerklich hervorragend ist und es sich bei dem idealisierten Bildnis um eine eigenständige Bilderfindung handelt. Der Berliner Hofmaler Antoine Pesne scheidet wegen der früheren Datierung als Urheber aus. Zu vermuten ist ein französischer oder deutscher Hofmaler, denn das große Format deutet auf eine ursprüngliche Platzierung innerhalb einer Porträtgalerie eines Adelsschlosses hin. Das abgebildete Wachssiegel verweist auf eine alten Sammlungskontext, der sich sicherlich ermitteln ließe.

Fehlende Signatur
Die Signatur könnte durch Übermalung oder Restaurierung in früherer Zeit kaum erkennbar oder abhanden gekommen sein. Häufig gibt es Hinweise zur Dargestellten auf der Bildrückseite. Nicht auszuschließen ist, dass es sich um eine Wiederholung des Bildnisses z.B. für einen Verwandten durch den Künstler selbst handelt, der es dann nicht signiert hatte.

Marktlage:
Mythologische Rollenbilder von hervorragender Malqualität sind im internationalen Kunstauktionshandel immer noch gut nachgefragt. Anonyme Bilder erzielen Ergebnisse im höheren vierstelligen Bereich, während Gemälde mit einer präzisen Zuschreibung einen Zuschlagspreis im fünf-stelligen Bereich erreichen können.

Preis:
Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf

5.000 - 8.000,- €

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