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Preisermittlung und Profi-Recherche für
'Paramentenschrank Barock Eiche'

Die folgenden Angaben wurden über die Internetplattform www.schaetze24.de abgewickelt.
Sie beruhen auf den Angaben des Besitzers sowie dessen elektronisch übermittelten Fotos vom Gegenstand. Aufgrund dieser Quellenlage gibt der Experte seine Einschätzung ab. Er berücksichtigt dabei die übermittelten Angaben, die Marktlage und seine speziellen Kenntnisse. Die Wertschätzung erfolgt neutral nach bestem Wissen und Gewissen, eine Haftung ist in jeglicher Form ausgeschlossen.

Über den Experten:
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der IHK Rhein-Neckar für Gemälde und Handzeichnungen 1550 - 1800, Öffentliche Bestellung und Vereidigung für den Bereich Hausrat. Experte für Antiquitäten.

Angaben des Besitzers:
Beschreibung: 
Der Schrank hat die Maße: H 2,50 m , B 1,90 m, T 0,65 m.
Im Ursprung war dieser Schrank ein Paramentenschrank in einer Göttinger Kirche. Er wurde dort 1974 durch unsere Familie erworben. Es handelt sich um einen Barockschrank, der aus unserer Sicht zwischen 1760 und 1780 gebaut worden ist.

Der Schrank wurde, seit er in unserem Familienbesitz ist, nicht überarbeitet. Bei der Oberfläche könnte es sich somit noch um die Originaloberfläche handeln.
Alle Schlösser sind im Originalzustand und funktionsfähig. Einzig einige Nägel bei den Türschanieren wurden durch neue Schrauben ersetzt.
Der Schrank wird derzeit als Wäscheschrank genutzt und weist einige Gebrauchsspuren auf.; 

Einordnung in Epoche:
Es handelt sich um einen ungewöhnlichen norddeutschen Schrank der Zeit um 1760 - 1780, wie von Ihnen bereits festgestellt.

Angaben über den Hersteller:
Ein bestimmter Hersteller wird nicht zu ermitteln sein, da keine Charakteristika vorliegen, die eine Zuschreibung an einen bestimmten norddeutschen Möbelbauer erlauben.

Herstellungstechnik:
Der Schrank wurde offenbar in der für die 2. Hälfte des 18. Jh. üblichen Technik aus massivem Eichenholz hergestellt. Alle Teile sind offenbar von Hand geschnitzt bzw. angefertigt. Auf der Holzoberfläche liegt eine dunkle Lasur.

Zusatzinformation:
Dieses Möbel ist ein charakteristischer kulturhistorischer Beleg für die Verbindung des Königreiches Hannover mit dem englischen Königshaus, da sich die Profilbelegung der Türen auf den englischen Chippendale-Style bezieht.

Profi-Tipps:
Bemerkenswert sind die aussergewöhnlich schlichten Beschläge aus Messing. Diese sind verbreitet an protestantischen Kirchenmöbeln, während sie an bürgerlichen Möbeln dieser Periode kaum vorkommen.

Literatur-Tipps:
Heinrich Kreisel: Die Kunst des Deutschen Möbels - Barock und Rokoko, Bd. 2, München 1984

Marktlage:
Möbel des Barock und des Rokoko verzeichnen seit etwa 1990 einen deutlich sinkende Preistendenz, sofern es sich nicht um höfische Möbel handelt. Der vorgestellte Schrank hatte somit in den Jahren um 1980 einen maximalen Wert, der heute nicht mehr zu erzielen ist. Unten genannt wird der derzeit im norddeutschen Kunsthandel durchschnittlich zu erzielende Preis unter der Voraussetzung des fachgerechten Ausbaus der modernen Einbauten und des ansonsten originalen und funktionstüchtigen Zustandes aller übriger Teile, insbesondere der Schlösser, Beschläge und Scharniere. Sollte ein privater Interessent gefunden werden, wäre auch der doppelte bis dreifache Preis möglich.

Preis:
Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf

1.800 - 2.500,- €

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