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Preisermittlung und Profi-Recherche für
'Schreibschrank'

Die folgenden Angaben wurden über die Internetplattform www.schaetze24.de abgewickelt.
Sie beruhen auf den Angaben des Besitzers sowie dessen elektronisch übermittelten Fotos vom Gegenstand. Aufgrund dieser Quellenlage gibt der Experte seine Einschätzung ab. Er berücksichtigt dabei die übermittelten Angaben, die Marktlage und seine speziellen Kenntnisse. Die Wertschätzung erfolgt neutral nach bestem Wissen und Gewissen, eine Haftung ist in jeglicher Form ausgeschlossen.

Über den Experten:
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der IHK Rhein-Neckar für Gemälde und Handzeichnungen 1550 - 1800, Öffentliche Bestellung und Vereidigung für den Bereich Hausrat. Experte für Antiquitäten.

Angaben des Besitzers:
Beschreibung: Schreibschrank Eiche mit Aufsatz Louis XVI Aachen 18.Jh, geschweiftes Gesims, BxHxT 1010 x 2330 x T-Aufsatz 295 T-Untergestell 540 mm,
Innenregale (3 Einlagebretter) 920 x 250 mm, Schubladen Innenteil Sekretär (6 Stck.) 170 x 220 x 75 mm, Schubladen unten (2 Stck.Innenbereich) 875 x 155 x 490 mm)
Gesamtzustand: sehr gut erhalten / Gebrauchsspuren im Bereich der Stofffilzabdeckung der Schreibfläche, sowie der Wandverkleidung im Schrankbereich ; 

Einordnung in Epoche:
Es handelt sich um einen charakteristischen Aufsatzsekretär der Zeit um 1780/90.

Angaben über den Hersteller:
Ein bestimmter Hersteller wird nicht zu ermitteln sein, da es sich wohl um ein sehr anspruchsvolles, jedoch künstlerisch nicht außergewöhnliches Möbel handelt. Eine gesicherte Zuschreibung ist daher nicht möglich. Auf Grund der Ornamentformen und der insgesamt doch sehr kantigen Konstruktion ist eine Lokalisierung in den Aachener Raum eher unwahrscheinlich. Im Aachen-Lütticher Raum wurden insbesondere die Türfüllungen, aber auch die Konturen der Möbel deutlich geschwungener ausgeführt. Dieser Schrank passt unter stilistischen Gesichtspunkten eher in den Raum westlicher Mittelrhein oder Pfalz.

Herstellungstechnik:
Der Schrank wurde aus massiver Eiche hergestellt. Die Ornamente sind komplett frei geschnitzt. Leider fehlen Abbildungen der Schlösser, die wichtig für die Beurteilung und Bewertung des Schrankes sind.

Zusatzinformation:
Ein charakteristisches Element des Klassizismus in der Moselregion sind die strengen Lorbeergehänge und die rosettenförmigen Blüten auf der Schreibplatte. In die weiter nördlich liegenden Regionen deuten die Schindelbänder an den Seiten neben der Schreibplatte.

Profi-Tipps:
Eine enge regionale Einordnung ist bei diesen Möbeln in der Regel nicht möglich, da alle Meister einige Jahre auf Wanderschaft gehen mussten und somit immer eine Vermischung von regionalen Besonderheiten erfolgte. Es konnte somit auch zur Herstellung von 'Aachen-Lütticher' Möbeln in weiter entfernten Regionen kommen oder eben auch Pfälzischen Schränken am Niederrhein.

Literatur-Tipps:
Heinrich Kreisel: Die Kunst des Deutschen Möbels, Bd. 2., Barock und Rokoko, München 1983 Wolfgang Eller: Möbel des Klassizismus, Louis XVI und Empire, München 2002

Marktlage:
Derartige strenge Möbel des Klassizismus sind seit Jahren mit deutlich steigender Preistendenz gesucht. Eichenmöbel aus dem Großbürgerlichen Umfeld erzielt jedoch deutlich geringere Preise als mit Intarsien versehene Luxusmöbel dieser Zeit. Unten genannt wird der derzeit durchschnittlich im deutschen Auktionshandel zu erzielende Preis. Sollte ein privater Interessent gefunden werden, wäre auch der doppelte Preis möglich. Vorausgesetzt wird ein originaler Zustand in allen Teilen, insbesondere der Schlösser und Beschläge.

Preis:
Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf

4.000 - 6.000,- €

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