Angaben über den Hersteller: Bei dem hier vorgestellten Teddybären handelt es sich um ein Produkt der Spielwarenfabrik
Margarete Steiff aus der Zeit um 1915.
Die Firma Steiff, namentlich Richard Steiff, gilt als Erfinder des Teddybären.
Der Firmensitz ist noch heute in Giengen an der Brenz.
Hier wurden ab 1902 bewegliche Bärenfiguren hergestellt,
die ursprünglich als Bärenpuppen für Jungen konzipiert wurden.
Der Teddybär wurde schnell zum beliebten Spielzeug für Jungen und Mädchen, aber auch zu
einer Art Mode-Statussymbol für Erwachsene.
Ihr Teddybär wurde in Giengen hergestellt, da Zweigwerke wie in Österreich und Tunesien
erst weit nach dem zweiten Weltkrieg eröffnet wurden. Herstellungstechnik: Der verwendete Mohairplüsch in Verbindung mit dem vorliegenden Design sind typisch für
Teddybären der Zeit um 1912 bis 1925.
Standardbären aus dieser Zeit und vorliegender Größe sind üblicherweise mit Holzwolle
gestopft und haben eine automatische Brummstimme, die aber häufig nicht mehr
funktioniert.
Die Gliederung der Arme, Beine und des Kopfes erfolgt jeweils durch zwei starke
Pappscheiben, die durch einen Metallsplint verbunden sind. Einordnung in Epoche: Die Augen des Bären sind noch die ursprünglich für Teddybären verwendeten
Schuhknopfaugen.
Sie wurden bis etwa 1910 generell für Teddybären verwendet. Ab 1910 waren Glasaugen gegen
Aufpreis erhältlich; ursprünglich schwarz, später braun mit schwarzer Pupille. Ab etwa
1920 bis 1939 wurden ausschliesslich Glasaugen eingesetzt.
Das Warenzeichen, der Steiff-Knopf im Ohr mit weisser Ohrfahne wurde ab etwa 1905 bis
etwa 1926 verwendet. Ursprünglich war auf der Ohrfahne unter anderem die Artikelnummer
des jeweiligen Steiff-Produktes aufgedruckt; in diesem Falle die Nummer 5332,2.
Zusatzinformation: Die Artikelnummer 5332,2 setzt sich aus den folgenden firmeninternen Informationen
zusammen:
'5' steht für 'gegliedert', '3' für 'Mohair', '32' für die Größe in cm
(zu dieser Zeit wurden Teddybären in Sitzgrößen angegeben) und ',2' für 'Stimme', in
diesem Falle eine automatische Brummstimme.
Je nach Markt- bzw. Absatzlage wurden die unterschiedlichesten Mengen an Teddybären
produziert.
Sie wurden also nicht, wie bei heutigen Repliken üblich, in vorher festgelegten Mengen
hergestellt. Profi-Tipps: Da Sammler immer mehr Wert auf Originalität und ursprünglichen Zustand legen, sollte
einmal geklärt werden, inwieweit der Filz an der ergänzten Fußsohle noch erhalten ist.
Man kann aufgrund des Zustandes der anderen Pfoten- und Sohlenfilze davon ausgehen, dass
noch eine akzeptable ursprünglich Substanz vorhanden ist. Literatur-Tipps: Viel wisssenswertes über historische Steiff Teddybären erfährt man z.B. in
Ciesliks 'Steiff Teddybären - Eine Liebe fürs Leben' oder
Pfeiffers '100 Jahre Steiff Teddybären' Marktlage: Generell sind solch ansehnliche und insgesamt sehr ordentlich erhaltene Teddybären aus der
Zeit vor 1920 selten zu finden, vor allem, wenn sie noch aus privatem Familienbesitz
stammen.
Sie gehören allerdings nicht zu den ganz großen Raritäten der umfangreichen
Steiff-Produkte.
Daher kann mit etwa Euro 2000.- (Internet-Auktion) bis Euro 3000.- (Börse/Fachmesse) ein
reeller Wert angegeben werden.
Man kann nur immer wiederholen, dass Teddybärensammler ihre neuen Errungenschaften vor
dem Kauf gerne in die Hand nehmen. Nur dann können sie realistisch begutachtet werden und
erzielen höhere Preise.
Ein originales Kindheitsfoto des ursprünglichen Besitzers zusammen mit dem Bären kann
sich deutlich wertsteigernd auswirken.
Preis: Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf 2500,- €
|