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Preisermittlung und Profi-Recherche für
'Rittertafel'

Die folgenden Angaben wurden über die Internetplattform www.schaetze24.de abgewickelt.
Sie beruhen auf den Angaben des Besitzers sowie dessen elektronisch übermittelten Fotos vom Gegenstand. Aufgrund dieser Quellenlage gibt der Experte seine Einschätzung ab. Er berücksichtigt dabei die übermittelten Angaben, die Marktlage und seine speziellen Kenntnisse. Die Wertschätzung erfolgt neutral nach bestem Wissen und Gewissen, eine Haftung ist in jeglicher Form ausgeschlossen.

Über den Experten:
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der IHK Rhein-Neckar für Gemälde und Handzeichnungen 1550 - 1800, Öffentliche Bestellung und Vereidigung für den Bereich Hausrat. Experte für Antiquitäten.

Angaben des Besitzers:
Beschreibung: Rittertafel großer Tisch länge 2,75m erweiterbar mit ein Element um 60 cm
breite Tisch 1,41 m,höhe 0,76, Tisch kann auch verkleinert werden auf länge 1,54m, breite
1,41m, verziert mit 4 löwen an den Tischbeinen.
12 Stühle gleich mit braunen leder bezogen, 4 Orginal Stühle noch nicht resturiert alle mit Federkern,alle 16 Stühle haben die gleichen verzierungen(Köpfe)Herkunft keine Ahnung.; 

Einordnung in Epoche:
Es handelt sich um ein Historistisches Esszimmerensemble des späten 19. Jahrhundert im Stil des Barock, angelehnt an Vorbilder des frühen 18. Jahrhundert.

Angaben über den Hersteller:
Ein konkreter Hersteller wird nicht zu ermitteln sein, da derartige frühe Stilmöbel im späten 19. Jahrhundert von einer Vielzahl von deutschen Möbelmanufakturen angefertigt wurden. Weder stilistische noch technische Eigenheiten sind zu verzeichnen, die eine konkrete Zuschreibung erlauben.

Herstellungstechnik:
Bis auf die Löwenfiguren, bei denen eine Beurteilung hinsichtlich der Herstellungstechnik nur an Hand des Originals möglich ist, sind alle übrigen Teile manufakturartig maschinell und über Schablonen geschnitzt bzw. gedrechselt. Das verwendete Holz ist das Holz der Eiche. Verzapfungen scheinen nicht mehr mit den bis in die Zeit der ersten Hälfte des 19. Jh. üblichen Holzdübel durchgeführt zu sein, sondern mittels unsichtbarer Zapfen. Die ursprünglichen Lederbezüge scheinen in Prägetechnik maschinell gefertigt und können wohl handbemalt sein.

Zusatzinformation:
Der in den Möbeln wiederholte Stil ist der des norddeutschen Barock der Zeit um 1700, für den die Verwendung gedrechselter Stäbe mit Kreuzverstrebungen an den Stühlen charkteristisch ist. Dagegen ist die Lehne des unrestaurierten Stuhles mit dem offenbar originalen Lederbezug eindeutig in eine jüngere Stilperiode zu datieren. Hier wird auf den frühen Rokokostil der Zeit um 1730/40 Bezug genommen. Diese Vermischung nicht zusammengehöriger Stilformen ist charakteristisch für den Historismus des späten 19. Jahrhunderts.

Profi-Tipps:
Bei dem hier vorliegenden Esszimmerensemble fehlen alle Formen der bei einem Möbel der Zeit um 1700 zu erwartenden Abnutzungs- und Patinaformen.

Literatur-Tipps:
Rainer Haaff: Gründerzeit-Möbel, München 2002

Marktlage:
Generell ist festzustellen, dass schwere Eichenmöbel im Barockstil nach einer starken Nachfragewelle der 1970/80er Jahre, unabhängig von einer Entstehung im Barock oder in den Zeiten der Nachahmung, seither keine hohen Preise mehr erzielen. Wertmindernd festzustellen ist im vorliegenden Fall das weitgehende Fehlen der ursprünglichen Lederbezüge. Werterhöhend hingegen die aussergewöhnlich prunkvolle Ausführung mit den Löwenskulpturen, die in mittelfristiger Zeit eine deutliche Wertsteigerung versprechen. Unten genannt ist der durchschnittlich im deutschen Auktionshandel zu erwartenden Erlös im aktuellen Zustand. Sollte ein privater Interessent gefunden werden, könnte ein mehr als doppelt so hoher Erlös erzielt werden. Die vier unrestaurierten Stühle als einzelnes Ensemble würden im Auktionshandel bereits im Bereich zwischen 600 und 1000 Euro liegen.

Preis:
Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf

3.500 - 5.000,- €

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