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Preisermittlung und Profi-Recherche für
'Ölgemälde von Peder Mönsted 1907,'

Die folgenden Angaben wurden über die Internetplattform www.schaetze24.de abgewickelt.
Sie beruhen auf den Angaben des Besitzers sowie dessen elektronisch übermittelten Fotos vom Gegenstand. Aufgrund dieser Quellenlage gibt der Experte seine Einschätzung ab. Er berücksichtigt dabei die übermittelten Angaben, die Marktlage und seine speziellen Kenntnisse. Die Wertschätzung erfolgt neutral nach bestem Wissen und Gewissen, eine Haftung ist in jeglicher Form ausgeschlossen.

Über den Experten:
Promovierter Kunsthistoriker und Gutachter mit langjähriger Erfahrung. Durchführung bundesweiter Kunstsprechstunden. Anerkannter Experte für Antiquitäten.

Angaben des Besitzers:
Beschreibung: Sehr schönes Ölgemälde von Peder Mönsted, aus dem Jahr 1907 - siehe Signatur.
Abmessung 120 x 205 cm.; 

Einordnung in Epoche:
Das hier vorgestellte, ungewöhnlich großformatige Ölgemälde mit der zu verifizierenden Künstlersignatur des dänischen Malers Peder Mønsted (1859-1941) ist sehr typisch für seine Landschaftsdarstellungen aus der Zeit um 1900. Die Datierung unter der Signatur '1907' bestätigt dies. Berühmt wurde Mønsted durch seine vorzügliche, fast fotographisch anmutende Landschaftsdarstellung, wie sie dieses hervorragend gemalte Bild kaum besser zum Ausdruck bringen kann. Das Heidelandschaftsbild mit Flusslauf ist zudem ein recht charakteristisches Bildsujet und zeigt einen charakteristischen Ausschnitt aus seiner Heimat Jütland.

Peder Mønsted (1859-1941)
Der Däne Peder Mønsted wurde 1859 bei Grenaa/ Arhus als Sohn eines Fotografen geboren. Von 1875 bis 1879 war er Schüler der Kunstakademie Kopenhagen und entwickelte sich zu einem der bedeutensten dänischen Landschaftsmaler mit internationaler Anerkennung. In den 1880er und 1890er Jahren unternahm Mønsted zahlreiche ausgedehnte Reisen nach Italien, in die Schweiz und Paris, bereiste Nordafrika und Griechenland, wo er 1892 ein halbes Jahr Gast der griechischen Königsfamilie war, die er auch porträtierte. Von seinen Reisen brachte er viele Motive mit, die er im Atelier ausarbeitete und auf den großen internationalen (Verkaufs-)Ausstellungen anbot. Seit 1874 stellte er regelmäßig in Kopenhagen aus, aber auch in Lübeck und Paris. Großen Erfolg hatte er beim Publikum in München, wo er regelmäßig auf den ausstellte und seine Virtuosität anerkannt wurde, selbst die eher routinemäßigen Arbeiten ließen sich ausgezeichnet verkaufen. 1941 starb Peder Mønsted in Fredensborg auf Seeland.

Herstellungstechnik:
Faszinierend ist die naturgetreue Schilderung des idyllisch-atmosphärischen Landschaftsausschnitts, dazu brauchte es keinen prominenten Ort und keine oberflächliche Sensation. Sein virtuoser Naturalismus machte Mønsted zu einem der bekanntesten dänischen Maler seiner Zeit. Er komponierte seine Sujets aus Wiesen, Wald und stillem Wasser und spezialisierte sich auf die Schilderung von Sonnenlicht in Baumkronen, auf Ästen, Stämmen und Unterholz. Mønsteds Wasseroberflächen spiegeln Wald und Himmel. Bei dem hier vorgestellten Heidebild ist besonders die ein Gewitter ankündigende Wolkenbildung zu bewundern. Die idyllische Heidelandschaft erhält durch das aufziehende Gewitter etwas Dramaturgie und man scheint fast den warmen Regen, der den Blitzen folgt, zu riechen. Naturalistisch komponierte der Künstler Sujets aus Wiesen, Wald und Wasser.

Zusatzinformation:
Vermutlich war dieses Ölgemälde 1908 in München auf der 'Jahres-Ausstellung der allgemeinen deutschen Kunstgenossenschaft im Glaspalast' mit der Nummer 755 (ohne Abbildung & Maßangaben) unter dem Titel 'Heranziehendes Gewitter (Heidegegend bei Silkeborg)' ausgestellt. Das sehr große Format spricht für diese Annahme, vielleicht bestätigen Aufkleber oder Bezeichnungen auf der Bildrückseite diese Vermutung. Möglicherweise wurden die Aufkleber bei der Erneuerung der Rahmung auch entfernt.

Profi-Tipps:
Die erneuerte schlichte Rahmung ist nicht sonderlich passend für dies prachtvolle Gemälde. Angemessener wäre ein 20 cm breiter mit klasszistischen Motiven versehener, vergoldeter Stuckrahmen z.B. mit Lorbeerblättern.

Literatur-Tipps:

Marktlage:
Als künstlerisch gelungen gelten vor allem Mønsteds heimische Bilder aus dem Jahrzehnt vor und nach 1900, weil sie nuancierte Naturbeobachtung und ein starkes Gespür für wechselnde Licht- und Farbverhältnisse offenbaren. Er muss nicht nur viel gemalt, sondern auch seine Werke geschickt vermarktet haben. In den vergangenen 15 Jahren wurden in internationalen Kunstauktionen über 1600 Ölgemälde versteigert, eine ungeheuer große Zahl. Seine späteren Werke mit Kornähren und Bauernmotiven sind im Kunsthandel nicht sonderlich nachgefragt und erzielen niedrige Preise. Für große Bilder geht der Schätzpreis sogar höher als bei kleinformatigen Landschaften, dies ist sehr ungewöhnlich, da in den letzten Jahren Großformate schwer abzusetzen sind. Für Mønsted scheint dies offenbar nicht zu gelten: je größer, desto teurer. Falls Verkaufsabsichten bestehen, kann gerne Kontakt zu dem Kunstgutachter von Schätze24 aufgenommen werden, gerne stehen wir beratend zur Vefügung.

Preis:
Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf

20000-26000,- €

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